Für Familien

Im Sommer 2024 erschien in Lettland Inga Sindis Buch „Mamma saka ābols, papa saka Apfel" („Mama sagt ābols, Papa sagt Apfel"). Den Schwerpunkt des Buches legt die Autorin auf das Erlernen und den Erhalt der lettischen Sprache als Herkunftssprache in mehrsprachigen Familien außerhalb Lettlands. Es ist das erste Werk zu diesem Thema, das von einer lettischen Autorin in Lettland veröffentlicht wurde. Es richtet sich an lettische Eltern weltweit sowie an Sprachdozent*innen und -student*innen in Lettland.
Frau Dr. Sindi hat über zehn Jahre hinweg die Sprachentwicklung ihrer trilingualen Kinder dokumentiert. Daher werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse über frühe Mehsprachigkeit, die zuvor auf Lettisch nicht ausführlich beschrieben worden sind, im Buch durch zahlreiche Beispiele aus der alltäglichen Sprachverwendung ihrer Kinder bereichert. Das Buch enthält auch Beobachtungen anderer lettischer Eltern aus verschiedenen Ländern. Diese betreffen sowohl die Entwicklung der lettischen Sprache bei ihren Kindern als auch ihren eigenen Gefühle zu sprachbezogenen Themen. Das Buch gibt Eltern Empfehlungen, wie die lettische Sprache im Familienalltag gestärkt werden kann und auch wie sie ihre eigene Motivation aufrechterhalten können: Oft ist der lettische Elternteil die einzige Person, die das Kind im Alltag Lettisch sprechen hört. Fau Sindi zeigt außerdem, dass der Erhalt einer Herkunftssprache ein kreativer und inspirierender Prozess sein kann, der Eltern und Kindern gleichermaßen Freude und Zufriedenheit bringt. Der dritte Teil des Buches enthält vier Interviews zu den Themen Mehrsprachigkeit und Lettisch als Herkunftssprache. In einem dieser Interviews spricht Frau Dr. Sindi mit der Direktorin von HaBilNet, Frau Prof. Dr. Annick De Houwer. Hier können Sie das Inhaltsverzeichnis (Englisch) herunterladen.
Nach der Veröffentlichung ihres Buches startete sie zusammen mit einem Team von Forschern und ehrenamtlichen Mitarbeitern den Podcast „Vārti" (auf Lettisch). Dieser richtet sich an lettische Familien auf der ganzen Welt, um ihnen zu helfen, Lettisch aufrecht zu erhalten. Der Podcast enthält Interviews mit Experten für Mehrprachigkeit, Familiensprachpolitik und Herkunftssprache als auch mit Eltern, Kindern und Jugendlichen. Der Gast in Episode 3 ist Frau Dr. Inga Hilbig, Mitglied von HaBilNet. Der Podcast ist auf Lettisch und auf den gängigen Streaming-Plattformen verfügbar: : Spotify, Apple, Youtube.
Das Projekt wird von der Agentur der Lettischen Sprache und dem Amerikanisch-Lettischen Verband unterstützt.

„Kostenfreier Zugang zu Bilderbüchern in den Sprachen Afrikas. Für die Entwicklung der schriftsprachlichen Kompetenzen, zur Freude und für die Fantasie der Kinder." – Dies sind die berührenden Eröffnungsworte einer digitalen Open-License-Initiative namens African Storybook. African Storybook (ASb) nutzt Bilderbücher, um die Alphabetisierung in den oft nur mündlich verwendeten Familiensprachen zu fördern. Seit Beginn des Projekts im Jahr 2014 sind fast 2.000 Bilderbücher in 221 Sprachen von A für Acholi bis Z für Zarma entwickelt und veröffentlicht worden – und immer neue Bücher und Sprachen kommen hinzu. Leser:innen können eine Sprache und verschiedene Schwierigkeitsstufen wie „Erste Wörter" oder „Längere Absätze" auswählen und anschließend die passenden Geschichten in verschiedenen Formaten herunterladen.
Zusätzlich zur Website stehen zwei benutzerfreundliche Apps, die African Story Reader App und die African Story Maker App, kostenfrei zur Verfügung. Auf diese Weise benötigen Kinder und ihre Familien weder einen Computer noch Computerkenntnisse, um ein neues Bilderbuch zu lesen, zu übersetzen oder zu erstellen. Außerdem ermöglichen die Apps die Offline-Verwendung der Bücher.
Videos und schriftliche Anleitungen enthalten Schritt-für-Schritt-Anweisungen zur Verwendung der Ressourcen. Darüber hinaus bieten ausführlichere Anleitungen detaillierte Informationen zu Themen wie der professionellen Übersetzung eines Bilderbuchs oder der Erstellung eines Bilderbuchs zusammen mit Kindern.
Wie ASb erklärt: „Das gemeinsame Schreiben einer Geschichte und das Entwickeln eines Bilderbuchs bereitet viel Freude und beinhaltet eine Reihe von Aktivitäten und Kompetenzen, die für den Sprach- und Alphabetisierungsunterricht verwendet werden können. Das Erstellen eines Bilderbuches ist auch eine Möglichkeit für Kinder, über ihre Lebenserfahrungen nachzudenken und diese Erfahrungen zu verstehen."
Das gesamte Projekt wird von Saide geleitet, eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins mit Sitz in Johannesburg, Südafrika.